Im Jahre 1989 wurde Namibia unabhängig. Vorher erlebten insbesondere die Menschen im Norden den Terroristen-Buschkrieg sehr intensiv. Er brachte vielen Familien Elend, Trauer und Verluste von geliebten Menschen. Mit der Unabhängigkeit und dem Ende des Buschkrieges zog endlich Frieden in Namibia ein. Dies brachte aber auch Probleme mit sich, denn die echten Buschbewohner, die „San“ kannten bis dahin nur das freie Umherziehen im Busch und sollten nun den Weg ins 21. Jahrhundert antreten. Bisher hatten die San im Busch gejagt und gesammelt. Die friedliebenden San setzten sich nie zur Wehr, sie zogen sich immer zurück, wenn sie angegriffen wurden. Auch heute noch werden sie von den anderen Bevölkerungsgruppen oft unterdrückt und versklavt, gejagt und vertrieben.

Arm und heimatlos – der Nomadentrieb

Durch ihr Nomadensein konnten die San nie Güter speichern. Nach einer Studie der UNO aus dem Jahre 1996, müssen die Buschleute sesshaft werden, ihre Kinder zur Schule schicken und sich an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen. Dies ist ein großes Problem. Hinzu kommt, dass der Lebensraum der San inzwischen so eingeengt, der Wildreichtum so geschrumpft ist, dass die San nie gelernte Fähigkeiten entwickeln müssen, damit sie wenigstens in der Lage sind sich selber zu ernähren, um nicht immer von Dritten abhängig zu sein. Buschleute leben im „Hier und Jetzt“. Das erlegte Wild konnte sofort gegessen werden. Die geernteten Beeren oder Feldfrüchte ebenso. Eines ihrer Sprichworte sagt: „Der Tag kommt, der Tag gibt“. Heute müssen sie mühsam lernen zu säen, zu hegen und zu pflegen, um möglicherweise in zwei bis vier Monaten zu ernten.

Die DNEG hilft dieser liebenswerten Bevölkerungsgruppe auf ihrem Weg „Vom Jäger zum Farmarbeiter – vom Farmarbeiter zum Facharbeiter“ ohne dabei die Wurzeln der San, ihre Kultur und ihre Herkunft aus dem Auge zu verlieren.